Anleitungen und Tipps zum richtigen Tapezieren


Schritt für Schritt zur neuen Tapete.



1. 1. Zuschneiden

Die Bahnlänge ermittelt man aus der Höhe des Raumes plus 5 bis 10 cm für den Verschnitt. Beim Zuschneiden der Tapeten ist auf Muster zu achten. Entsprechende Angaben stehen auf der Rolle der Tapete.

1. 2. Einkleistern

Es ist zu beachten, dass die Bahnen gleichmäßig mit Kleister eingestrichen werden und nur soviel, wie man in ca. 10 bis 15 Minuten verarbeiten wird. Wichtig sind auch vor allem die Kanten. Die Bahnen werden dann üblicherweise nach der Zweidrittel- (oben) / Eindrittel- (unten)-Methode zusammengelegt und bei allen Bahnen ist die zeitlich gleiche Weichzeit zu beachten. (siehe Tapetenherstellerangaben)

1. 3. Ausloten  

Das Auslosten erfolgt mit der ersten Bahn senkrecht an der Wand. Somit verlaufen dann alle Bahnen gerade. Wichtig ist, dass man immer mit dem Licht tapeziert, d. h. Von der Fensterseite kommend.

1. 4. Kleben

Beim Kleben wird die erste Bahn mit einem leichten Überstand zur Decke angeklebt, damit kann man Unebenheiten ausgleichen. Die Bahn wird zur Senkrechten ausgerichtet und von der Mitte aus blasenfrei angedrückt.

1. 5. Steckdosen

Vor dem Tapezieren um Steckdosen, sind die Sicherungen vorher auszuschalten. Abdeckungen müssen entfernt werden. Übertapezierungen werden im Anschluss mit einem scharfen Cuttermesser entfernt und alle Abdeckungen werden dann wieder eingesetzt.  

1. 6. Nähte  

Die Nähte werden, wenn notwendig, mit einem konischen, glatten Nahtroller angedrückt. Dies geschieht bei Struktur- und Prägetapeten nicht zu fest.

1. 7. Fußleisten  

Die an der Wand ausgerichtete Tapetenbahn wird in den Fußleistenwinkel gedrückt und mittels Tapezierschere nach dem Markieren abgeschnitten. Dazu benutzt man als Markierungshilfe einen Bleistift. Man legt eine Schneidehilfe (Lineal) an und trennt mit einem Cuttermesser den Tapetenüberstand ab.

1. 8. Ecken

Die Tapetenbahn wird in der Länge zugeschnitten, so dass nur 1 bis 2 cm um die Ecke geklebt wird. Der überstehende Teil wird dann mehrmals eingeschnitten und um die Ecke herum verklebt.

1. 9. Fensternischen

Es ist folgendermaßen zu verfahren. Die Bahn vom Fenstersturz und von der Fensterbank werden waagerecht eingeschnitten und einige Zentimeter um die Ecke geklebt. Es sind auch Tapetenstücke für die Fensterlaibung zuzuschneiden und an der Außenecke anzusetzen. Das gleiche gilt für den Fenstersturz.  

10. Trocknen

Eine Raumtemperatur von 15 bis 20 Grad Celsius ist empfehlenswert und für das Trocknen der Tapeten ideal. Auf jeden Fall sollte unbedingt Zugluft und auch zu große Wärme vermieden werden.

Das richtige Werkzeug

Das verwendete Handwerkszeug sollte vor dem Beginn des Tapezierens in Augenschein genommen werden. Nur mit einem guten Handwerkzeug erreicht man auch ein gutes Ergebnis beim Tapezieren. Beispielsweise können stumpfe Scheren und Messer Tapetenkanten einreißen und auch unsaubere Werkzeuge können Schmutzschatten hinterlassen.

Nachfolgende Handwerkzeuge gehören zur Komplettausstattung:

  • Tapezierbürste
  • Tapezierschere
  • Tapezierschiene / Abreißlineal
  • Tapeziertisch
  • Allzweckmesser (Cuttermesser)
  • Bleistift (keinen Filzstift oder Kugelschreiber verwenden)
  • Kleistergerät (optional)
  • Kunststoffandrück- und Beschneidespachtel
  • Kunststoffeimer (für Kleister und Wasser)
  • Maßstab (z.B. Zollstock)
  • Moosgummiwalze
  • Nahtroller (konisch)
  • Senklot

Eine wichtige Arbeitsfläche beim Tapezieren bietet ein stabiler, zusammenklappbarer Tapeziertisch. Beim Rolltapezierverfahren von z. B. Vliestapete kann auf den Tapeziertisch verzichtet werden. Der Kleister wird dann direkt auf die Wand aufgetragen und die Tapete von der Rolle ins Kleisterbett eingelegt.


   


Was man nicht tun sollte

Ein Überlappen der Tapetenbahnen sollte unbedingt vermieden werden. Wenn wenige Zentimeter um die Ecke geklebt werden, die nächste Bahn genau in der Ecke angesetzt wird, wird später bei dünnen Tapeten die untere Bahn als Kontur sichtbar sein. Bei dickeren Tapeten kann die Doppelung zum Öffnen oder sogar zum Lösen führen. Das bedeutet, auf jeden Fall werden Tapeten immer auf Stoß geklebt und dürfen nicht überlappt werden.

Tapeten mit Rapport

Für bemusterte Tapeten wird die Rapportlänge angegeben, um die tatsächliche benötige Menge zu ermitteln. Die Angaben sind sehr wichtig, denn davon wird die unvermeidliche Verschnittmenge beeinflusst. Demzufolge erfordert ein großer Rapport mehr Verschnitt als ein rapportloses Design oder ein Muster mit kleinem Rapport.

Raumumfang mal Raumhöhe

Die benötigte Rollenzahl kann man mit folgender Formel errechnen: Raumumfang mal Raumhöhe (in m) geteilt durch 5 Tür- und Fensteraussparungen werden als Wandfläche gerechnet und damit ist auch bei großen Mustern ausreichend Verschnitt einkalkuliert. Für spätere Ausbesserungen sollte immer ein Tapetenrest aufbewahrt werden. Eine Kalkulation vom Fachmann ist bei schwierigen Raumformen empfehlenswert.